Mit „The Harvest Time Project“ bringen wir ein ganz besonderes Projekt auf die Bühne: ein Tribute an Pharoah Sanders, das das Vermächtnis von Pharoah Sanders und seine bahnbrechende Komposition Harvest Time (1977) würdigt.
Bei dieser einzigen Deutschlandshow von The Harvest Time Project am Montag, 13. November im Stadtgarten Köln werden Irreversible Entanglements, Domenico Lancellotti und als besonderer Gast (und Original-Pharoah-Gitarrist) Tisziji Muñoz unter der musikalischen Leitung von Joshua Abrams (Natural Information Society, Originalmitglied von The Roots, etc.) zusammenkommen, um Harvest Time neu zu interpretieren.
Am 15. September wird Luaka Bop das Album „Pharoah“ aus dem Jahr 1977 wiederveröffentlichen, das mit Harvest Time eine radikale Abkehr von Sanders' früherem Werk darstellt. Die Wiederveröffentlichung wird begleitet von nie zuvor gehörten Live-Aufnahmen, Archivmaterial und ausführlichen Linernotes und Fotos. Das bei seiner Veröffentlichung missverstandene Album war lange Zeit ein heiliger Gral und wurde jahrelang gebootleggt. Jetzt wird es in seiner endgültigen, neu gemasterten Version präsentiert.
Um die Zeit bis zum Konzert zu verkürzen, gibt es an ebendiesem Tag der Veröffentlichung, 15.09., ab 20:00 Uhr, einen kleinen Listening-Event im Kölner Kunstraum „In My Room“ auf dem Krefelder Wall 10. Auf dem Programm stehen ein Live-Stream-Interview mit dem Original-Pharoah-Gitarristen Tisziji Muñoz, DJ-Sets und vieles mehr. Der Eintritt zu dieser kleinen Veranstaltung ist kostenlos. Das Album wird dort auf Vinyl erhältlich sein.
Über Pharoah Sanders
Pharoah Sanders war eine Ikone des spirituellen Jazz. Er wurde von John Coltrane ausgewählt, um auf dessen späten Meisterwerken zu spielen, und veröffentlichte danach eine Reihe umfangreicher Aufnahmen unter seinem eigenen Namen für das Impulse! Label, die von Prince über Iggy Pop bis hin zu Marvin Gaye als entscheidender Einfluss genannt werden. Mit Coltrane nahm Sanders einige der am meisten verehrten - und umstrittensten - Alben der Jazzgeschichte auf und entwickelte einen wilden, anarchischen Sound, der über Jahrzehnte hinweg in allen Genres nachhallen sollte. Sanders' späteres Solowerk war ähnlich kühn und einflussreich und brachte ihm in den späten 1980er Jahren schließlich einen GRAMMY ein.
Im Jahr 2016 verlieh ihm das National Endowment for the Arts den prestigeträchtigen Titel Jazz Master, die höchste Auszeichnung des Genres. Im Jahr 2017 trat Pharoah Sanders im Rahmen des von Shabazz Palaces kuratierten Programms bei Le Guess Who? auf. Sein letztes Album Promises, das er 2021 mit Floating Points und dem London Symphony Orchestra veröffentlichte, wurde als "Meisterwerk seiner späten Karriere" bezeichnet und von mehreren nationalen Zeitungen auf der ganzen Welt sowie dem TIME Magazine und der New York Times zum Album des Jahres gekürt. Pharoah Sanders verstarb am 24. September 2022.
Fotocredit: The Harvest Time Project © Jan Lankisch