Anhand einer einzigen Familie erzählt Damon Galgut, geboren 1963 in Pretoria, die Entwicklung Südafrikas, vom Apartheid-Regime bis heute. Aber wie er das tut, vielstimmig, mehrdeutig, voller unvergeßlicher Nuancen und sprachlich schlichtweg brillant, das macht diese Geschichte zu einer universalen Metapher auf Unterdrückung und Rassenhass, Widerstand und Vergebung: „Das Versprechen“ ist der Roman unserer Zeit und sein Autor eine der wichtigsten Stimmen der Weltliteratur. William Faulkner und Virginia Woolf sind noch die gewöhnlichsten Vergleiche, die gezogen werden, um den Rang des südafrikanischen Autors zu markieren, und selten las man nach der Vergabe des Booker-Prize so oft das Wort „verdient“ wie 2021, als „Das Versprechen“ die weltweit wichtigste Auszeichnung für einen Roman erhielt. „Damon Galgut ist der dritte südafrikanische Booker-Preisträger nach J.M. Coetzee und Nadine Gordimer“, bemerkte Lothar Müller in der Süddeutschen Zeitung. „Und er ist der Tradition, in die er eintritt, gewachsen."