Bei diesem besonderen Doppelkonzert stehen die Instrumentengruppen Blechbläser und Schlagwerk sowie zwei der vielseitigsten Improvisatoren der europäischen Jazzszene im Mittelpunkt: Posaunist Matthias Muche und Meister der präparierten Snare Drum Etienne Nillesen verbindet eine langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit; für diesen Abend präsentieren sie in ihren jeweiligen Projekten und Formationen <b>RE:MEMBRANE</b> und <b>Muche-Müller-Bishop</b>, wie die Grenzen durch avantgardistische sowie minimalistische Ansätze zwischen Komposition und Improvisation verwischen.
<b>RE:MEMBRANE</b> ist eine Erkundung der harmonischen Möglichkeiten des Schlagzeugs, bei der Rhythmus und Ton zu einer resonanten, sich ständig verändernden Klangwelt verschmelzen. Schichten von Obertönen entstehen aus vibrierenden Trommelfellen und enthüllen verborgene Melodien innerhalb der Percussion. Das Ergebnis ist ein hypnotischer Dialog dieser drei Künstler zwischen Textur, Resonanz und Bewegung – die Trommeln pulsieren nicht nur, sie singen.
<b>Riccardo La Foresta</b> (IT) ist ein Schlagzeuger und Klangkünstler aus Modena. Sein Schaffen dreht sich um das Drummophon, ein aerophones Instrument, das aus einer Trommel abgeleitet wurde und jenseits des traditionellen Schlagzeugspiels Drones, Melodien und Rhythmen erzeugt. Zudem entwickelt er Klangskulpturen, realisiert ortsspezifische Performances und arbeitet als Kurator für Festivals und Residenzen in Modena.
Der norwegische Schlagzeuger <b>Ingar Zach</b> ist für seinen experimentellen Einsatz der Gran Cassa bekannt ist. Mithilfe von Transducern und Objekten erschafft er resonante Klanglandschaften. Er tritt sowohl solistisch als auch mit Ensembles wie Dans les arbres und Huntsville auf, und seine Kompositionen wurden von führenden Ensembles der zeitgenössischen Musik in Auftrag gegeben.
<b>Etienne Nillesen</b> (NL) ist ein in Köln lebender Schlagzeuger, der das harmonische und melodische Potenzial der Snare Drum erforscht. Durch präzise Stimmung basierend auf reiner Stimmung (Just Intonation) und erweiterte Spieltechniken eröffnet er neue klangliche Möglichkeiten. Sein minimalistischer Ansatz verbindet Komposition und Improvisation, wobei er sich auf Resonanz und die Komplexität von Obertönen konzentriert.
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Seit 2016 erforscht das Trio <b>Bishop/Müller/Muche</b> die klanglichen Dimensionen der Posaune jenseits etablierter Strukturen. Ihr Debütalbum <i>Konzert für Hannes</i>, ursprünglich als Quartett mit Johannes Bauer geplant, erschien 2017 auf dem polnischen Label NotTwo. 2022 veröffentlichte das Trio dann das Album <i>From A to B</i> beim renommierten Label Jazzwerkstatt. Mit zwei umfangreichen Europa-Tourneen begeisterten sie ihr Publikum in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Slowenien, Schweden und Norwegen. Im Oktober 2023 folgte ihre erste USA-Tournee, die im Goethe Institut Boston begann und über Brooklyn, Cleveland, Detroit, Milwaukee und Chicago führte. Mit ihrer kompromisslosen Klangsprache und innovativen Spielweise setzen Bishop, Müller und Muche neue Maßstäbe in der zeitgenössischen Improvisationsmusik.
„Feiert die Posaune! Das Trio Muche-Müller-Bishop ist genau das: eine Feier des Klangs und der Möglichkeiten dieses Instruments. Ihre Musik ist ein beeindruckendes Zeugnis für Menschen, die die Posaune wirklich verstehen – ein Instrument, das fesselnd und überraschend, technisch anspruchsvoll und zugleich grenzenlos, radikal und zutiefst menschlich ist.“ Mit diesen Worten beschreibt der amerikanische Trompeter Nate Wooley das außergewöhnliche Trio
Fotocredit: Bishop-Müller-Muche © Elmar Petzold