Im Rahmen der Leipziger Jazztage fand im Oktober letzten Jahres das erste musikalische Miteinander der US-amerikanischen Sängerin und Gitarristin Wendy Eisenberg und Cellistin Emily Wittbrodt aus Köln statt. Die Musikerin, geboren 1994 in Bonn, sucht stets nach der ehrlichsten Art und Weise ihre Beobachtungen, Gedanken und Gefühle in Klang umzusetzen. 2023 veröffentlichte sie mit ihrem Projekt <i>make you stay</i> ein Album unter selben Namen auf dem Label Ana Ott und lässt darauf ein harmonisches Konglomerat von Barockformen, experimenteller Improvisation und melancholischen Texten hören. Wahrnehmbar in Grenzbereichen ist auch Eisenberg unterwegs und versteht es, ihr Publikum auf Trab zu halten und möchte für sich am liebsten alles zugleich: Ohrwurm-Melodien, Post-Punk-Attitüde und Free Jazz. Mitte September 2024 ist ihr aktuelles Album Viewfinder erschienen. Ein Liederzyklus über die verwirrende Unmittelbarkeit der Welt und der Verortung der eigenen Andersartigkeit, nachdem den Augen ihre physisch bedingte Unschärfe genommen wurde.
Das erste Set des Abends spielen die Musiker:innen, Stücke beider, im Duo. Im zweiten Set stellt Wendy Eisenberg sich und ihr aktuelles Trio erstmalig in Köln vor, mit dem Eisenberg am Vorabend auf dem Rewire Festival in Den Haag Konzertpremiere in den Niederlanden feierte.
Foto: Wendy Eisenberg © Peter Gannushkin