Wenn Simin Tander zum Singen ansetzt, dann passiert viel mehr, als dass sie ihre Stimmbänder zum Schwingen bringt – ihr Gesang wird gefleht, geformt, geflüstert. Dabei horcht sie tief in sich hinein, als würde sie ihre Seele befragen – rau, kraftvoll und zugleich zart und durchlässig. Gesungen auf Englisch und Paschtu/Afghaani, der Sprache ihres verstorbenen Vaters, entwickelt ihre Musik einen Sog, eine leise Intensität, die man selten erlebt. Die Deutsch-Afghanische, international gefeierte Sängerin und Komponistin verzaubert mit einem „unverwechselbaren Ton“ (DIE ZEIT). Mit ihrer einzigartigen Art zu Improvisieren, fernab vom traditionellen Scat- Gesang, kreiert Simin eine Klangwelt, voller Mystik und leidenschaftlicher Freiheit. Nach zwei hoch gelobten Soloalben, erhielt sie für ihr ECM Album mit dem Pianisten Tord Gustavsen den „Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik“. In den vergangenen 15 Jahren trat Simin auf zahlreichen renommierten Festival auf der ganzen Welt auf und sang für die UNESCO und für UN Women. Sie erscheint in internationalen Projekten mit Jan Bang (im Duo und auf Jan Bangs aktuellen Album), Michel Godard, dem WDR Rundfunkchor, Nils Petter Molvær und vielen mehr.
Auf ihrem neuesten Werk ´Unfading´ vertont sie, neben ihren eigenen Texten, Gedichte „von inspirierenden Frauen, die im Rahmen ihrer Kultur und Epochen sehr eigenwillige und starke Persönlichkeiten waren beziehungsweise sind“, erklärt Tander. Durch unkonventionelle Instrumentierung und extrem feinsinniges Spiel kreiert Simin Tanders ´new quartet´einen transparenten und tiefgründigen Klang, den man so noch nie gehört hat. Simin Tander und ihre ausgewählten Begleiter beflügeln sich gegenseitig, gemeinsam kreieren sie eine anrührende Intimität. Simin ist ausserdem seit vielen Jahren Dozentin für Jazz- Gesang an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und gibt international Workshops.
Fotocredit: Simin Tander © Matthis Kleeb