Auf Anne de Marcken sind wir aufmerksam geworden, weil Clemens Setz ihr Übersetzer ist, der Büchner-Preisträger, der uns einen der schönsten Salons überhaupt beschert hat. Wenn Setz sich so viel Zeit nimmt für ein fremdes Buch, dann muss es ein ganz besonderes sein. Und tatsächlich: „Es währt für immer und dann ist es vorbei“ nahm uns schon auf den ersten Seiten gefangen, so schräg, so geheimnisvoll, so gut ist es erzählt: Die Heldin lebt im Jenseits, genau gesagt im Hotel der Untoten, hat eine Krähe zu viel, aber einen Arm zu wenig. Auch mit den Erinnerungen hapert´s, nicht einmal ihren Namen kennt sie noch. Aber da war irgendetwas, irgend so ein Gefühl. Nannte man es Liebe? Die Namenlose mit der Krähe und nur einer Hand macht sich auf die Suche nach dem, was im Leben einmal wichtig war. Klingt irgendwie nach Setz – und ist doch ganz anders! Die Künstlerin und Schriftstellerin Anne de Marcken lebt an der einsamen Coast Salish in Olympia, Washington. Für ihren neuen Roman „Es währt für immer und dann ist es vorbei“ erhielt sie in den Vereinigten Staaten – außer vielen hymnischen Rezensionen - den Novel Prize und den Ursula K. Le Guin Prize for Fiction. Auf Deutsch erscheint das Buch am 31. März bei Suhrkamp, und da wir schon lesen durften, sind wir sicher, dass Anne de Marcken auch das deutsche Publikum begeistern wird.
Fotocredit: Anne de Marcken © Nina Subin