<i>Vif!</i> – lebendig – heißt das neue Album von <b>Françoiz Breut</b>. Einen passenderen Titel hätte sie nicht wählen können. Denn mit "Vif!" ist ihr endgültig gelungen, wonach sie schon immer strebte: nämlich das Chanson aus den Angeln zu heben, aus der strengen Form des Genres zu befreien und so zu einem neuen Leben zu erwecken. Die Freiheiten, die sie sich herausgenommen hat, sind über das ganze Album spürbar. Bewusst geht sie über die Zeilenenden der Strophen hinaus, spielt mit ungewöhnlichen Betonungen und bricht ganz selbstverständlich die Organisation von Strophe, Bridge und Refrain.
Vif! führt fort, was Françoiz Breut mit dem Vorgänger Flux Flou de la Foule angefangen hat. Wieder ist das Leben in urbanen und suburbanen Landschaften das zentrale Thema ihrer Texte. Dazu passt aber auch das zwischen organischen Beats und analogen Synthie-Tönen mäandernde Klangbild. Ein Soundkorsett, das trägt und genug Raum für die fantastische Stimme der Sängerin lässt. Denn bei aller Freiheit bleibt natürlich ihr Gesang das zentrale Element ihrer Musik.