Mélanie Pain ist nicht nur seit zwanzig Jahren die unverwechselbare Stimme der französischen Band Nouvelle Vague, mit How and Why veröffentlicht sie als Solokünstlerin ihr nun schon viertes Album voll von entwaffnender Zartheit am 28.11.2025.
Es ist für sie eine von Herzen kommende Rückkehr zu ihren Folk-Wurzeln: akustische Gitarre und Vocals stehen im Mittelpunkt und werden von minimalistischen Arrangements und rohen, ungefilterten Emotionen flankiert. Eine intim klingende Folkmusik, inspiriert von Künstlern und Künstlerinnen wie Iron & Wine, Kings of Convenience und Emiliana Torrini. Ein aufs Wesentliche konzentrierter Klang, ehrlich und ohne Verzierungen. Mélanie Pains unverkennbare Stimme klang nie so samten, so elegant, so fließend wie ein ruhiger Strom durch die Melodien – tief, zart und einhüllend.
How and Why entstand in Zusammenarbeit mit dem Gitarristen und Produzenten Jérôme Plasseraud (Alaaska, 1973) im Frühjahr 2024. Die mit einer Ausnahme in englischer Sprache gehaltenen Stücke schrieb Mélanie während einer Kreativklausur zurückgezogen in einer Holzhütte in der Nähe von Bordeaux am Ufer der Garonne.
Neben ihren Eigenkompositionen enthält das Album außerdem eine Coverversion des türkischen Stücks „Senden Daha Güzel“ von der Band Duman, die eine in die Vergangenheit reichende Wes Anderson-ähnliche Geschichte hat. Vor fünfzehn Jahren trat Nouvelle Vague in einem pastellfarbenen Seebad in der Türkei auf. Während des Konzerts stahl ein Fan einen von Mélanies Schuhen direkt von ihrem Fuß.
Einige Wochen später kam der Schuh per Post zurück an sie, zusammen mit einem Entschuldigungsbrief, Turkish Delight-Konfekt und einer CD mit türkischer Musik. Mit dieser CD begann Mélanies Liebe zur türkischen Kultur, und daraus entstehend die Idee für eine Coverversion eines türkischen Songs. Ein Freund schickte ihr im Frühjahr 2025 den Song „Senden Daha Güzel“ und damit war das richtige Stück gefunden. Mélanie kommentiert: „Der Song erinnert mich an die Grungemusik meiner Jugend – Nirvana, Pearl Jam…. Ich wollte ihn auf meine eigene Weise interpretieren, mit Zartheit und Lyrik. Auf Türkisch zu singen war eine echte Herausforderung, aber der Rhythmus der Sprache faszinierte mich. Ich mochte es so sehr, dass ich schon an weiteren türkischen Coverversionen arbeite.“
Die erste, am 03.09.2025 erscheinende Single aus dem Album „Bluer than Blue“ entstand auf ganz andere Weise. Sie wurde rückwirkend rund um eine A cappella-Version gebaut: „Anders als der Rest des Albums kamen die Arrangements erst später – mit einer Art klassischem Drang, die Emotion und die Lyrik in Klang zu übersetzen. Der Song endet bewegend wie auch luftig, dicht wie auch licht.“ Folk-Intimität trifft an einem Ort auf orchestralen Schwung, an dem sich die samtene Verträumtheit der frühen Alben von Spain mit den leuchtenden Arrangements von Sufjan Stevens oder Beirut irgendwo zwischen Gravitas und Schwerelosigkeit treffen.
Mit ihrer langjährigen Band bestehend aus Jérôme Plasseraud, Oliver Smith, Alexis Anérilles, Raphaël Chassin, Mathieu Geghre, David Lewis und Thibaut Barbillon wurde das Album live im Studio eingespielt. Als besonderer Duett-Gast ist Brian Lopez (Calexico, XIXA) im Stück „Cold Hands“ zu hören.
Brian Lopez gehört übrigens auch zur Live-Band. Und er wird ein paar Songs im Vorprogramm spielen!